Google will Drittanbieter-Cookies verbieten

Google will ab 2023 das sogenannte Drittanbieter-Cookie in seinem Internetbrowser Chrome verbieten. Was das bedeutet und welche Folgen dies hat, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag!

Was sind Cookies eigentlich? Das erklären wir Ihnen in unserem Blogbeitrag „Datenschutzverstöße beim Cookie-Banner“. Drittanbieter-Cookies sind eine Form der nicht technisch notwendigen Cookies. Hierbei werden Cookies von Unternehmen platziert, deren Seiten sie nicht aktiv besuchen. Das können Social-Media Seiten sein, deren Button auf der besuchten Seite platziert ist. Auch können dies Werbefirmen sein, die auf diese Weise persönlich zugeschnittene Werbung platzieren können.

Die Süddeutsche Zeitung erklärt die Funktion dieser Cookies in einem anschaulichen Beispiel:

„Frau Ceylan möchte sich neue Laufschuhe kaufen und geht in ein Sportgeschäft. Eine Horde Privatdetektive belauscht das Gespräch mit dem Verkäufer und registriert jedes Paar, das sie anprobiert. Außerdem wissen ihre Begleiter, dass Ceylan mit ihrer Partnerin ein Kind adoptieren will. Sie verfolgen sie nämlich nicht nur beim Einkaufen, sondern rund um die Uhr. Was die Detektive sehen und hören, geben sie an ein riesiges Netzwerk aus Marketingexpertinnen und Werbeverkäufern weiter. Deshalb sieht Ceylan bei jeder Gelegenheit Anzeigen für Turnschuhe und Windeln: im Fernsehen, in der Zeitung, in der U-Bahn. Sogar kurz vor dem Einschlafen flüstert ihr jemand ins Ohr: Wie wäre es mit Pampers?“

Symbolbild für den Browser Chrome und den Plan Drittanbieter-Cookies zu verbieten

Quelle: pixabay.com

Solche Cookies möchte Google nun ab 2022 im Browser Chrome verbieten. Damit reiht sich Chrome in eine Reihe von Browsern ein, die diese Cookies standardmäßig blockieren. Hierzu gehören etwa schon Firefox oder Safari.

Auswirkungen der Ankündigung

Google begründet den Schritt mit dem Datenschutz der Nutzer.

„Wenn sich die digitale Werbung nicht weiterentwickelt, um den wachsenden Bedenken der Menschen hinsichtlich ihrer Privatsphäre und der Verwendung ihrer persönlichen Identität gerecht zu werden, riskieren wir die Zukunft des freien und offenen Webs.“ (Quelle)

Bei Konkurrenten löst dieser Schritt von Google einige Kritik aus. So wird Google vorgeworfen, dass es selbst nicht mehr auf Drittanbieter-Cookies angewiesen ist. Google habe andere Wege, wie durch die Suche oder als Entwickler des Smartphone-Systems Android, um genug Informationen zu erhalten und folglich das Datenmonopol nicht zu riskieren.

Inzwischen prüft die EU-Kommission, ob Google gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt und Konkurrenten benachteiligt.

Fazit

Unabhängig von der Motivation Googles wäre ein Abschaffen von Drittanbieter-Cookies eine gute Nachricht für viele Nutzer und auch für Datenschützer.

Kontaktieren Sie uns!

Sollten Sie zu diesem oder anderen Themen weitergehende Fragen im Bereich des Datenschutzes haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

Wir betreuen Unternehmen, Vereine oder gemeinnützige Organisationen bei der Umsetzung des betrieblichen Datenschutzes in der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und im Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz (KDG). Hierzu entwickeln wir auf Ihr Unternehmen, Ihren Verein oder Ihre gemeinnützige Organisation abgestimmte Datenschutzkonzepte und unterstützen Sie aktiv bei der Umsetzung. Gerne beraten wir auch Sie bei der Umsetzung Ihres Projektes.

Nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu uns auf.

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