Datenschutzupdate bei Apple

Symboldbild für das Datenschutzupdate bei Apple

Quelle: pixabay.com

Seit Ende April ist bei Applegeräten das Update auf iOS 14.5 verfügbar. In diesem hat Apple ein System zur besseren Datenkontrolle eingebaut. Diese „App Tracking Transparency“ (ATT) hatte schon im Vorfeld für deutliche Kritik gesorgt.

Was hat sich geändert? 

Die neue Funktion sorgt dafür, dass Nutzer:innen nun für jede App selbst entscheiden können, ob der Anbieter die Aktivitäten in Anwendungen und auf Websites anderer Unternehmen erfassen, also ‚tracken‘ darf. Dies funktioniert durch die individuelle Kennnummer der Apple-Geräte, die IDFA. App-Anbieter müssen mit dem Update nun um Erlaubnis fragen, wenn sie auf diese Nummer zugreifen wollen. Auch können Nutzer:innen in den Einstellungen des Gerätes alle Tracking-Anfragen gleichzeitig mit einem Schalter blockieren.

Ein Beispiel: Die App Facebook sammelt auch Daten, wenn der oder die Nutzer:in zurzeit nicht Facebook, sondern etwa einer Shopping-App nutzt. Hierdurch kann Facebook später im Newsfeed Werbung für Produkte einfügen, die der oder die Nutzer:in sich in der Shopping-App angeschaut hat. Dieses Tracking muss aber nun durch das Update durch den oder die Nutzer:in genehmigt werden.

Beim ersten Öffnen einer App werden Nutzer:innen nun gefragt, ob sie das Tracking erlauben. Hierbei können die App-Anbieter in der Abfragebox kurz begründen, warum eine Einwilligung erwünscht ist und welche Vorteile sich dadurch für Anwender:innen ergeben.

Reaktionen auf das Datenschutzupdate 

Branchenbeobachter vermuten, dass viele Nutzer:innen das Tracking zu Werbezwecken ablehnen werden. Die Analyse-Firma App Annie geht Medienberichten zufolge sogar davon aus, dass 90% der Anwender:innen nicht zustimmen.

Kritik am Datenschutzupdate kommt unter anderem von Online-Werbeunternehmen. Besonders in den Fokus rückt dabei Facebook. Laut Berichterstattung warf Facebook-Chef Mark Zuckerburg Apple vor, durch das Update nur eigene Geschäftsinteresse zu verfolgen. Durch das Update würden werbefinanzierte Apps ruiniert und dadurch dazu gedrängt ihre Software kostenpflichtig im App-Store von Apple anzubieten. Hieran würde Apple dann mitverdienen.

Ebenso kam Kritik von einer Gruppe von acht deutschen Verbänden aus Medien- und Werbewirtschaft. Diese reichten eine Missbrauchsbeschwerde beim Bundeskartellamt ein. Die Verbände beanstandeten, dass Apple „faktisch alle Wettbewerber von der Verarbeitung kommerziell relevanter Daten im Apple-Ökosystem aus[schließe]“. Gleichzeitig würde Apple jedoch eigene Dienste von den Änderungen ausnehmen.

Apple reagierte auf diese Beschwerde, indem es verlauten ließ, dass das Unternehmen die Privatsphäre als grundlegendes Menschenrecht sehe und die Daten den Nutzer:innen gehörten. Dementsprechend sollten sie selbst darüber entscheiden, wer diese Daten wie verwendet. Ebenso äußerte sich der Apple-Manager Erik Neuenschwander, dass ATT gleichermaßen für alle Entwickler, also auch für Apple gelte.

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